Übergewicht und Adipositas
Übergewicht und Adipositas
Adipositas Behandlung
Übergewicht, insbesondere starkes Übergewicht (Adipositas), ist mehr als ein kosmetisches Problem: Starkes Übergewicht bedeutet, mit einem erhöhten Risiko für Folgeerkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall, Gicht oder Gelenksarthrosen zu leben. Das erhöhte Körpergewicht kann die Lebensqualität und das Wohlbefinden langfristig stark beeinträchtigen. Viele Betroffene sind sich der schädlichen Folgen ihres Übergewichts bewusst. Dennoch ist es oft schwierig, dauerhaft an Gewicht zu verlieren. Wir bieten eine Adipositas Behandlung.
Übergewicht und Adipositas sind behandlungsbedürftige Erkrankungen
Adipositas und Übergewicht ganzheitlich und interdisziplinär behandeln
Übergewicht
Welches Gewicht ist normal und ab wann spricht man von Übergewicht? Als Richtwert ziehen Mediziner:innen den sogenannten Body-Mass-Index heran, abgekürzt BMI. Dieser Wert setzt Gewicht und Körpergröße einer Person zueinander in Beziehung. Um den BMI zu berechnen, teilt man das Körpergewicht (in Kilogramm) durch die Körpergröße (in Meter) zum Quadrat.
BMI Rechner
Größe (in cm)
Gewicht (in kg)
Adipositas
Der Begriff „Adipositas“ bezeichnet im wörtlichen Sinn einen übermäßigen Körperfettanteil („adeps“ = Fett). Weil eine direkte Messung des Körperfettanteils aufwendig ist, zieht man zur Abschätzung den Body-Mass-Index (BMI) heran, der Körpergewicht und Körpergröße zueinander in Beziehung setzt.
Adipositas liegt vor, wenn der BMI eines Erwachsenen bei 30 kg/m2 oder mehr liegt. Man unterscheidet drei Schweregrade der Adipositas:
- Adipositas Grad I besteht bei einem BMI zwischen 30 und 34,9 kg/m2.
- Adipositas Grad II liegt bei einem BMI zwischen 35 und 39,9 kg/m2 vor.
- Adipositas Grad III besteht bei einem BMI von 40 kg/m2 oder mehr.
Die gesundheitlichen Risiken nehmen mit steigendem Adipositas-Grad zu. Der BMI erlaubt jedoch keine Aussage darüber, wie hoch der Muskel- und Fettanteil des Körpers ist und wo genau sich das Körperfett befindet. Gesundheitsschädlich ist vor allem das Fett im Bauchbereich. Um die Fettverteilung besser beurteilen zu können, messen Ärzt:innen daher oft zusätzlich den Taillenumfang oder bestimmen das Verhältnis zwischen Taillen- und Hüftumfang.
Metabolisches Syndrom
Häufig liegt bei Menschen mit Übergewicht oder Adipositas ein sogenanntes metabolisches Syndrom vor. Dabei handelt es sich um eine Kombination mehrerer Krankheitsbilder, die für sich aber unterschiedliche Ursachen haben können. Der Begriff „metabolisch“ bedeutet dabei so viel wie „auf den Stoffwechsel bezogen“. Nach einer verbreiteten Definition liegt ein metabolisches Syndrom vor, wenn eine Person unter mindestens drei dieser fünf Erkrankungen leidet:
- bauchbetontes starkes Übergewicht
- erhöhte Triglycerid-Werte (Triglyceride sind bestimmte Blutfette)
- erniedrigtes HDL-Cholesterin
- Bluthochdruck
- erhöhter Nüchtern-Blutzucker
Jedes dieser Krankheitsbilder ist für sich bereits ein Risikofaktor für Gefäß- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wenn sie gemeinsam auftreten, erhöht sich das Risiko nochmals deutlich. Deshalb ist es wichtig, alle Komponenten des metabolischen Syndroms konsequent zu behandeln. Die Behandlung des Übergewichts bzw. der Adipositas nimmt dabei einen besonderen Stellenwert ein. Denn oft bessern sich allein schon durch eine Gewichtsreduktion die Blutzucker-, Blutdruck- und Blutfett-Werte.
Bariatrische Operationen (Adipositas-Chirurgie)
Unter bariatrischen Operationen versteht man chirurgische Eingriffe, bei denen Magen und / oder Darm verändert werden, um eine Gewichtsabnahme einzuleiten und die durch das Übergewicht verursachten gesundheitlichen Probleme zu verringern. Man kann bariatrische Operationen als Behandlungsoption in Erwägung ziehen, wenn eine starke Adipositas besteht und Patient:innen durch konservative Therapien nicht ausreichend abgenommen haben.
Es gibt mehrere Operationsverfahren mit unterschiedlichen Auswirkungen. Teils wird die Menge der Nahrungsaufnahme beschränkt, teils auch die Aufnahme der Nährstoffe im Dünndarm verringert, um so die Kalorienzufuhr zu beschränken.
Am häufigsten kommen heute diese beiden Operationsverfahren zum Einsatz:
- Schlauchmagen: Bei dieser Methode wird ein großer Teil des sonst sackartigen Magens entfernt, wodurch eine Schlauchform entsteht. Durch das deutlich geringere Magenvolumen können nur noch kleine Portionen Nahrung aufgenommen werden und das Hungergefühl verringert sich deutlich.
- Magen-Bypass: Bei diesem Verfahren wird der Magen stark verkleinert und zusätzlich der Verdauungsweg verkürzt, indem der obere Teil des Dünndarms umgangen wird. Dadurch können Patient:innen nur noch sehr kleine Mengen Nahrung zu sich nehmen. Durch die veränderte Passage der Nahrung werden die Nährstoffe über die Dünndarmwand außerdem weniger effizient aufgenommen und dadurch schlechter verwertet.
Bariatrische Operationen ermöglichen vielen Patient:innen einen erheblichen Gewichtsverlust, vor allem in den ersten Jahren nach dem Eingriff. Damit verbunden ist eine deutliche Verbesserung von Begleit- und Folgeerkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder Gelenksbeschwerden. Die Operation ist aber meist nicht umkehrbar und mit einem – wenn auch geringen – Risiko verbunden. Sehr wichtig ist eine lebenslange medizinische Nachsorge mit regelmäßigen Untersuchungen und Laborwertkontrollen. Denn durch die schlechtere Nährstoffaufnahme kann es zu Mangelzuständen kommen, die man durch Nahrungsergänzungsmittel ausgleichen muss.
Bevor Sie sich einer Operation unterziehen, sollte Sie daher gemeinsam mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin Nutzen und Risiken gründlich abwägen und eventuell eine Zweitmeinung einholen. Auch möglicherweise behandlungsbedürftige endokrinologische Ursachen der Adipositas sollten vor einer Operation unbedingt ausgeschlossen werden.
FAQs
Übergewicht und insbesondere Adipositas erhöhen das Risiko für zahlreiche Folgeerkrankungen. Dazu zählen:
- Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems wie Bluthochdruck, Arteriosklerose (Verhärtung und Verengung von Blutgefäßen), verstärkte Blutgerinnung, koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzschwäche (Herzinsuffizienz), Vorhofflimmern, periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)
- Stoffwechsel-Störungen und Erkrankungen wie Insulinresistenz, Diabetes mellitus Typ 2 (Zuckerkrankheit), erhöhte Blutfettwerte, Fettleber
- Schlafapnoe-Syndrom (Atmungsstörung mit Atemaussetzern im Schlaf)
- Erkrankungen des Bewegungsapparats wie Arthrosen, Gicht, chronische Rückenschmerzen
- Hormonelle Störungen bei Frauen wie polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS), Unfruchtbarkeit oder eingeschränkte Fruchtbarkeit
- Komplikationen während Schwangerschaft und Geburt wie Schwangerschaftsdiabetes, Fehl- und Frühgeburten
- Hormonelle Störungen bei Männern (erniedrigter Spiegel des männlichen Geschlechtshormons), Unfruchtbarkeit oder eingeschränkte Fruchtbarkeit
- Bestimmte Krebsarten wie Brustkrebs, Darmkrebs, Gallenblasenkrebs
Natürlich müssen sich nicht zwangsläufig bei jedem oder jeder Betroffenen Folgeerkrankungen einstellen. Je ausgeprägter aber das Übergewicht ist und je länger es besteht, desto höher ist das Risiko.
Grundsätzlich entsteht Übergewicht oder Adipositas, wenn dem Körper längerfristig mehr Energie in Form von Nahrung zugeführt wird, als er verbraucht. Für dieses Ungleichgewicht zwischen Energiezufuhr und Verbrauch kann wiederum eine ganze Reihe verschiedener Faktoren verantwortlich sein. Mögliche Risikofaktoren für Übergewicht und Adipositas sind:
- eine erbliche (genetische) Veranlagung
- ungesunde Ernährungsweise: zu viele fett- oder zuckerreiche, ballaststoffarme Nahrungsmittel, gesüßte Getränke, zu große Nahrungsmengen insgesamt
- Bewegungsmangel oder Immobilität
- Schlafmangel, gestörter oder unregelmäßiger Schlaf (z.B. durch Schichtdienste)
- Stress, der über die Ausschüttung von Cortisol zu verstärktem Hunger oder Appetit führt
- Essstörungen, bei denen Betroffene einen Kontrollverlust beim Essen und / oder Essattacken erleben
- depressive Erkrankungen
- bestimmte hormonelle Erkrankungen
- bestimmte Medikamente
- Nikotinentzug bei ehemaligen Raucher:innen
Nur selten ist eine einzige Ursache für das Übergewicht verantwortlich, in den meisten Fällen kommen mehrere Faktoren zusammen. Gerade bei starkem Übergewicht (Adipositas) kann sich mit der Zeit auch ein Teufelskreis einstellen: Viele Aktivitäten werden anstrengender, man bewegt sich weniger und nimmt so noch leichter an Gewicht zu. Oft versuchen Betroffene, mit stark kalorienreduzierten Diäten abzunehmen, was kurzfristig auch gelingt. Im Anschluss nehmen viele aber wieder zu und erreichen mitunter ein noch höheres Gewicht.
Hormonelle Störungen als Ursache für Übergewicht sind zwar insgesamt selten. Trotzdem sollte man auch diese Möglichkeit in Betracht ziehen, vor allem wenn man bei unveränderter Lebensweise plötzlich an Gewicht zunimmt oder wenn eine Gewichtsabnahme trotz reduzierter Ernährung und Sport nicht gelingt.
Eine häufige hormonelle Störung mit Übergewicht als möglicher Folge ist eine Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose). Sie führt zu einer Verlangsamung zahlreicher Stoffwechsel-Vorgänge, wodurch Betroffene leichter an Gewicht zunehmen. Anderseits führt auch Übergewicht für sich zu einer leichten Abnahme der Schilddrüsenfunktion. Eine weitere, wenngleich seltenere hormonelle Störung, die oft zu Übergewicht führt, ist ein sogenannter Morbus Cushing. Dabei wird im Körper zu viel Cortisol produziert, die Ursache können Raumforderungen im Bereich der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) oder Nebennieren sein. Betroffene lagern vor allem am Körperstamm Fett ein, während an Armen und Beinen oft Muskelmasse abgebaut wird.
Sehr selten können auch Tumoren, Entzündungen, Operationen oder Verletzungen im Bereich
Eine Gewichtszunahme als mögliche Nebenwirkung ist u.a. bei diesen Medikamenten möglich:
- Neuroleptika (Medikamente, die oft gegen Psychosen wie Schizophrenie verschrieben werden)
- bestimmte Antidepressiva (Medikamente gegen Depressionen)
- Antiepileptika (Medikamente bei Epilepsie)
- Glukokortikoide (stark entzündungshemmende Medikamente)
- bestimmte Antidiabetika (Medikamente bei Diabetes mellitus)
- Betablocker (Medikamente, die oft bei Bluthochdruck oder Herzkrankheiten verschrieben werden)
- bestimmte Kontrazeptiva (Anti-Baby-Pille)
Nicht alle Patient:innen nehmen von diesen Medikamenten zu und wenn doch, kann das Ausmaß individuell sehr unterschiedlich sein. Bei einer deutlichen Gewichtszunahme sollten Betroffene mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin mögliche Alternativen besprechen. Oft lässt sich eine Gewichtszunahme durch eine Umstellung der Medikation oder eine angepasste Dosis vermeiden oder in Grenzen halten. Das ist vor allem bei Erkrankungen wie Diabetes mellitus wichtig, die sich durch eine (weitere) Gewichtszunahme verschlechtern können.
Das oberste Ziel einer Adipositas-Behandlung ist es, das Gewicht dauerhaft zu reduzieren, um so das Risiko für Folgeerkrankungen zu senken und die Lebensqualität insgesamt zu verbessern. Vor der Behandlung ist eine umfassende Diagnostik wichtig, um andere Grunderkrankungen wie hormonelle Störungen als Ursache für das Übergewicht auszuschließen, sowie um Folgeerkrankungen frühzeitig zu diagnostizieren.
Anschließend legen Betroffene gemeinsam mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin ein realistisches Behandlungsziel fest. Das muss nicht immer das Erreichen von Normalgewicht sein. Oft bessern sich Folgeerkrankungen wie Diabetes mellitus oder Bluthochdruck bereits deutlich, wenn man beispielsweise 10 Prozent seines Ausgangsgewichts abnimmt.
Welche Therapie im Einzelnen sinnvoll ist, hängt von den persönlichen Voraussetzungen ab. Grundsätzlich gibt es mehrere Behandlungsoptionen, die in Kombination am effektivsten sind:
- Ernährungsumstellung: Um abzunehmen, muss der Körper mehr Energie verbrauchen, als ihm zugeführt wird. Erreichen lässt sich das über eine angepasste Ernährung. Eine langfristige Umstellung der Ernährung ist dabei meist sinnvoller als stark kalorienreduzierte Diäten. Auch starre Ernährungspläne sind eher ungeeignet, besser ist eine auf die individuelle Lebenssituation zugeschnittene Ernährungsform. Eine ernährungsmedizinische Beratung kann dabei helfen, neue Gewohnheiten zu entwickeln, die zu den eigenen Lebensumständen passen und langfristig umsetzbar sind.
- Bewegung und Sport: Bewegung verbraucht Energie. Wenn man aktiver ist, sei es durch mehr Bewegung im Alltag oder durch Sport, trägt das zu einer Gewichtsabnahme bei. Körperliche Aktivität hat darüber hinaus positive Auswirkungen auf mögliche Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck oder erhöhte Blutfettwerte. Um mehr Energie zu verbrauchen und so an Gewicht zu verlieren, eignen sich vor allem Ausdauersportarten wie Radfahren oder Nordic Walking. Die Art und Intensität des Trainings muss natürlich an den individuellen Gesundheitszustand angepasst sein.
- Medikamente: Als zusätzliche Therapieoption stehen bei Adipositas auch Medikamente zur Verfügung. Je nach Wirkstoff hemmen diese die Aufnahme von Nährstoffen im Dünndarm oder helfen, den Appetit und das Hungergefühl zu reduzieren. Medikamente sind aber nur ergänzend zu Lebensstil-Veränderungen sinnvoll.
- Psychotherapie: Einige Menschen mit Adipositas können von einer ergänzenden Psychotherapie profitieren, beispielsweise einer Verhaltenstherapie. Dabei erarbeitet man gemeinsam mit dem Therapeuten oder der Therapeutin Strategien, um die notwendigen Verhaltensänderungen im Alltag besser umzusetzen. Eine Psychotherapie ist insbesondere dann sinnvoll, wenn man beim Essen häufig Kontrollverluste erlebt bzw. wenn es zu Essattacken kommt.
- Bariatrische Operationen: Darunter versteht man operative Eingriffe, bei denen Magen und / oder Darm so verändert werden, dass man nur noch kleine Portionen zu sich nehmen kann. Je nach Operationsverfahren wird zusätzlich auch die Aufnahme von Nährstoffen im Dünndarm eingeschränkt. Bariatrische Operationen sind eine Option für Patient:innen mit starker Adipositas, bei denen andere Therapien nicht zum Erfolg geführt haben.
Nach einer erfolgreichen Gewichtsabnahme ist es für Menschen mit Adipositas sehr wichtig, das neue Gewicht auch langfristig zu halten. Deswegen sollten Betroffene gemeinsam mit ihrem Behandlungsteam Strategien besprechen, um das erreichte Gewicht zu stabilisieren und eine neuerliche Gewichtszunahme zu vermeiden.
Manchmal ist bei Adipositas eine ergänzende medikamentöse Behandlung sinnvoll. Medikamente sind aber nie das Mittel der ersten Wahl und eignen sich auch nicht als alleinige Behandlungsmaßnahme. Die Basis der Adipositas-Therapie stellt immer eine Lebensstil-Veränderung mit angepasster Ernährung und mehr körperlicher Aktivität dar. Wenn Betroffene auf diese Weise nicht ausreichend abnehmen oder die Gewichtsabnahme an einem bestimmten Punkt ins Stocken gerät, sind eventuell Medikamente als Unterstützung sinnvoll.
Häufig kommen dabei Wirkstoffe zum Einsatz, die die Aufnahme von Nährstoffen im Dünndarm verringern, so dass die Nahrung schlechter verwertet wird. Andere Wirkstoffe können über die Regulation des Hunger- und Sättigungsgefühls eine Gewichtsabnahme unterstützen. Gerne beraten wir Sie dazu persönlich in unserer Praxis.
Eine bariatrische Operation kommt für Menschen mit schwerer Adipositas in Betracht, bei denen Abnehmversuche mit konservativen Methoden bisher nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben. In der Regel macht man den Eingriff erst bei einem Body-Mass-Index (BMI) von 40 kg/m2 oder mehr (Adipositas Grad III), je nach individuellen Voraussetzungen kann eine Operation manchmal aber bereits bei einem niedrigeren BMI sinnvoll sein, beispielsweise wenn Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes vorliegen..
Wichtige Voraussetzungen sind: Betroffene dürfen vor der Operation nicht unter schweren gesundheitlichen Einschränkungen leiden, die sich durch die Operation verschlechtern könnten, wie beispielsweise Krebs-Erkrankungen. Auch bei schwerwiegenden psychiatrischen Erkrankungen wie Schizophrenie, Drogen- oder Alkoholsucht wird der Eingriff nicht gemacht. Andere Grunderkrankungen, die zu Übergewicht führen können, müssen vor der Operation ausgeschlossen werden. Bei Frauen darf außerdem keine Schwangerschaft vorliegen oder unmittelbar geplant sein. Nach der Operation sollten Frauen mit einer Schwangerschaft mindestens 24 Monate warten, um mögliche Risiken zu vermeiden.
Unmittelbar vor der Operation sind umfangreiche Untersuchungen erforderlich, um sicherzugehen, dass die Patientin oder der Patient alle medizinischen Voraussetzungen für einen operativen Eingriff erfüllt. Einige Wochen vor dem geplanten Operationstermin ist nach Absprache mit dem Behandlungsteam meist eine kalorienreduzierte Diät erforderlich. Durch den Gewichtsverlust und das reduzierte Fettgewebe im Bauchraum ist die Operation einfacher und für Patient:innen mit weniger Risiken verbunden.
Die meisten Frauen, die mit Übergewicht oder Adipositas schwanger werden, erleben eine weitgehend normale Schwangerschaft und bringen ein gesundes Kind zur Welt. Dennoch ist das Risiko für bestimmte Komplikationen während Schwangerschaft und Geburt im Vergleich zu normalgewichtigen Frauen erhöht: So leiden Frauen mit Adipositas häufiger unter Schwangerschaftsdiabetes oder Bluthochdruck und entwickeln mit höherer Wahrscheinlichkeit eine sogenannte Präeklampsie, eine für Mutter und Kind potenziell lebensgefährliche Komplikation. Kinder von Frauen mit Adipositas haben auch häufiger ein erhöhtes Geburtsgewicht, was zu Komplikationen während der Geburt beitragen kann.
Das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen hängt aber nicht allein von der Adipositas ab, sondern auch von möglichen Begleiterkrankungen wie einem Diabetes mellitus. Zudem kann eine übermäßige Gewichtszunahme während der Schwangerschaft Gesundheitsprobleme begünstigen.
Frauen mit Adipositas sollten sich bei einem Kinderwunsch ärztlich beraten lassen und während der Schwangerschaft regelmäßige Kontrollen wahrnehmen, um sich so sicher wie möglich zu fühlen. Eine Gewichtsabnahme vor der Schwangerschaft kann das Risiko für Komplikationen senken und hilft oft auch dabei, schwanger zu werden. Mögliche Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes mellitus sollten außerdem gut eingestellt sein.